Kilianeum in Würzburg

Ruth Ebensfeld

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Kilianeum

Am 10. Mai 1670 wurde der Grundstein für das Kloster St. Afra an diesem Platze gelegt. Hier bezogen im Jahre 1673 die Nonnen ihr Domizil. 

Doch die Säkularisation beendete das Klosterleben und am 24.April 1803 wurde der gesamte Gebäudekomplex zum Staatseigentum erklärt, das Kloster aufgelöst. Das Inventar und der gesamte Klosterbesitz wurden verkauft.

So wanderte der Besitz durch die Jahrhunderte in mehrere Hände, wurde aufgeteilt oder umgebaut, 1805 teilweise eine Brauerei im Nord- und Ostflügel des Gebäudes errichtet,  das Kirchenschiff im Nordteil in ein viergeschossiges Wohnhaus umgebaut. Es fand später seine Verwendung als sog. "Höhere-Töchter-Schule".Im Jahre 1831 wurde der Süd- und Westflügel an die Waisenhausstiftung abgetreten.

1868 wurde der Nordteil durch den "Bischöflichen Stuhl" aufgekauft und aus der Höheren-Töchter-Schule wurde erstmals 1871 das "Chilianeum" mit 20 Schülern. Weitere Gebäudeflügel wurden zugekauft und die Anzahl der Zöglinge erhöhte sich auf 127 Schüler. Das ehem. Waisenhaus wurde dazugemietet und es entstand das erste Internat mit 200 "Kilianisten".

Im Jahre 1935-1938 erfolgte ein kompletter Umbau der Gebäude und eine bauliche Einheit konnte dadurch wieder erreicht werden, wie ehemals beim Klosterbau. 1941 wurde die Einrichtung durch die Gestapo zwangsenteignet, im Krieg vollständig zerstört und in den Jahren 1946-1952 wieder aufgebaut.

Die Wiedereinweihung als Kilianeum und Internat fand am 7. Juli 1952 durch Bischof Julius Döpfner, der selbst hier einst Schüler war, statt.
Dem Internatsgebäude wurde wieder ein Kapellenanbau hinzugefügt und auch ein Schwimmbad.
Seit Juli 1998 ist das Internat jedoch geschlossen und findet seit 2000 als "Haus der Jugend" seine Aufgaben.

Hier sind heute die Kirchliche Jugendarbeit (KJA) und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend" (BDKJ) beheimatet. Im Erdgeschoss befinden sich der Schülertreffpunkt sowie mehrere Versammlungsräume.
Anschrift:

Kilianeum - Haus der Jugend
Ottostraße 1
97070 Würzburg

Ruth Ebensfeld

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